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24.01.2023

Digitalisierung und BIM mit ArCon

Die Nutzung digitaler Lösungen im Bauunternehmen und auf der Baustelle dient vor allem dem Ziel, möglichst viele Prozess- und Arbeitsabläufe zu automatisieren. Einer der Schwerpunkte ist dabei das Building Information Modeling (BIM), das alle Phasen eines Bauwerks in einem digitalen Modell abbildet.
Am Beispiel der ineinandergreifenden Software-Lösungen von ArCon Software werden die Vorteile und Möglichkeiten von BIM deutlich.

Wofür steht BIM?

BIM steht für eine lebenszyklusorientierte, rechnergestützte Planungsmethode mit dem Ziel, das Planen, Bauen und Nutzen von Gebäuden zu optimieren, die Produktivität und Planungsqualität zu steigern und Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten.
BIM ist zwar keine Software, doch es werden bestimmte Anforderungen an Programme gestellt. BIM-fähig sind beispielsweise CAD-Programme, wenn sie parametrisierbare 3D-Objekte mit assoziierten alphanumerischen Objektinformationen, eine die Planung vereinfachende Bauwerksstrukturierung, eine automatische Planableitung und Auswertung sowie eine IFC-Schnittstelle für den Datenaustausch enthalten.
Die für Architektur- und Ingenieurbüros, Bauträger und Fertighaushersteller konzipierte CAD-Software ArCon BIM erfüllt all diese Anforderungen und ermöglicht damit die Generierung von BIM-Gebäudemodellen als Grundlage für statische, haustechnische, bauphysikalische oder energetische Berechnungen.

Datenaustausch

Damit sich BIM-Daten zwischen Projektbeteiligten und den entsprechenden Fachprogrammen verlustfrei austauschen lassen, wurde mit den Industry Foundation Classes (IFC) von buildingSMART International eine gemeinsame Basis zur digitalen Beschreibung von Gebäudemodellen geschaffen.
Der von ArCon BIM unterstützte IFC-Datenaustausch-Standard sowie die kontinuierliche Erweiterung und Ergänzung weiterer Schnittstellen (wie z.B. DXF und DWG) dienen einem sicheren Datenaustausch mit allen am Bau beteiligten Partnern.
In der aktuellen Version von ArCon BIM steht zudem ein IFC-Viewer zur Verfügung, der den Projektbeteiligten die Möglichkeit eröffnet, das Modell aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, zu überprüfen und sich auszutauschen, unabhängig von der verwendeten Software.

Der digitale Zwilling, das digitale 3D Modell

Mit ArCon BIM generierte dreidimensionale Gebäudemodelle, die sowohl Geometriedaten als auch Objekteigenschaften wie Materialien, Mengen, Kosten etc. (so genannte Attribute) enthalten und im Projektverlauf zunehmend detaillierter werden, bilden die Grundlage von BIM. Wird das dreidimensionale BIM-Datenmodell mit unterschiedlichen Parametern verknüpft, entstehen vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Auch für die Visualisierung von Projekten, deren Präsentation innerhalb virtueller oder erweiterter Realitäten bietet BIM ideale Voraussetzungen.

BIM als Grundlage für Ausschreibung und Baukosten

Noch immer ermitteln Planer Längen, Flächen oder Mengen manuell aus ausgedruckten Baueingabe- oder Werkplänen. Das ist auch eine Folge der teilweise immer noch verbreiteten zeichnungsorientierten CAD-Planung, die nicht die Möglichkeiten einer modellbasierten Mengenermittlung bietet. Aus dem ArCon BIM-Gebäudemodell lassen sich für die Ausschreibung und Kalkulation relevante Daten von Standardbauteilen automatisch ermitteln. Das erspart zeitaufwändige manuelle Auswertungen und verhindert Übertragungsfehler. Die mit ArCon BIM konstruierte Geometrie des Projektes dient als Grundlage für die Mengenermittlung – wahlweise über standardmäßig enthaltene oder über frei definierbare Mengenansätze. Zusätzliche Eigenschaften und Informationen von Bauteilen lassen sich einfach per Drag & Drop aus einem Katalog zuweisen, der individuell erweitert und modifiziert werden kann. Damit erhält man präzise und sichere Mengendaten, die von AVA-Programmen übernommen werden können. Über einen direkten Zugriff auf die Bauteile bzw. Eigenschaften der Planung lassen sich die entsprechenden Mengen den Leistungspositionen komfortabel zuordnen und Ausschreibungen direkt aus der CAD-Planung heraus generieren. Auch Baukosten hat man mit BIM besser im Griff: Massen und Mengen der BIM-Bauteile werden mit Hilfe der Kalkulationssoftware VICO als Grundlage für die Kalkulation aus ArCon BIM ermittelt und übernommen. Verändert sich die Zeichnung, respektive das 3D-Modell, werden auch die Massen in der Kalkulation aktualisiert. Der Planer erhält eine genaue, schnelle und stets aktuelle Kalkulation, inklusive automatischer Erstellung von Angeboten, Bau- und Leistungsbeschreibungen.

BIM als Grundlage für Haustechnik und Bauphysik

Gerade die Bereiche Haustechnik und Bauphysik mit ihrem hohen Berechnungsaufwand und ihrer engen Verzahnung mit anderen Gewerken sind prädestiniert für den BIM-Einsatz. Die Vorteile eines dreidimensionalen, mit ArCon BIM generierten Gebäudemodells bei der Berechnung und Planung von Gebäudebauteilen oder haustechnischen Anlagen liegen auf der Hand: Werden alle relevanten Bauteilinformationen in das Modell eingepflegt, sind schnellere und rationellere Berechnungen und Auswertungen möglich. EnEV- und DIN 18599-Nachweise, bauphysikalische, thermische, energetische, lüftungs-, licht- oder schalltechnische Berechnungen und Simulationen, Heiz- und Kühllastberechnungen etc. können mit erheblich geringerem Eingabeaufwand realisiert werden. Viele der für die Berechnung relevanten Bauteilinformationen sind im digitalen Raum- bzw. Gebäudemodell bereits enthalten. Dadurch reduziert sich der Aufwand für Berechnungen oder Simulationen erheblich, zumal die Aufbereitung und Eingabe der Raum-/Gebäudedaten in der Regel aufwendiger ist als die eigentliche Berechnung. Die Generierung von Hüllflächen aus den 3D-Bauteilen des ArCon BIM-Modells erfolgt automatisiert. Dabei entstehen die Räume mit allen für die Berechnung relevanten Maßen, Raum-Umschließungsflächen, Abzugsflächen, Bauteil-Zuordnungen und gegebenenfalls Nachbarraumbeziehungen – so wie es EnEV- und andere rechnerischen Nachweise erfordern. Alle Abmessungen werden normgerecht mit Innen-, Außenmaß bzw. halben Wandstärken generiert und die Bauteile normgerecht codiert. Nach der Generierung lässt sich das EnEV-Gebäudemodell grafisch oder tabellarisch kontrollieren und auf eventuell vorhandene Unstimmigkeiten prüfen.
Daten werden übertragen